Ist meine Katze aggressiv? Wann nimmt die Aggression beim Spielen überhand?

Veröffentlicht von Amy Shojai, CABC
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Als Katzenliebhaber kennst Du die Spielaggression von Katzen - und Du hast all die Kratzer von Deiner Katze, die das zeigen. Dennoch wirst Du Dich manchmal fragen: Ist meine Katze zu aggressiv?

Das Spielen von Katzen sieht aggressiv aus. Schließlich benutzen Katzen bei ihrem Spielzeug und ihren Spielkameraden ihre Zähne und Krallen. Manchmal gehen unschuldige Spielkämpfe in Aggression über, und Spiel und Spaß können gefährlich werden, auch wenn Deine Katze es nicht böse meint. Erfahre, wie Du die verschiedenen Arten von Aggression bei Katzen erkennen und wie Du verhindern kannst, dass ihre scharfen Krallen Verletzungen verursachen.

Wie Katzen spielen

Kätzchen lernen spielerisch viel darüber, wie sie mit ihrer Umwelt, anderen Katzen und Menschen umgehen sollen. Sie spielen auch, um Fähigkeiten zu üben, die sie im Erwachsenenalter brauchen, wie zum Beispiel das Jagen. Bewegung hält Katzen jeden Alters fit und das Spielen baut Stress ab und verbrennt Energie.

Kätzchen beginnen im Alter von etwa vier Wochen, mit Gegenständen, Menschen und anderen Katzen zu spielen. Hier findest Du einige gängige Spielarten von Katzen:

  • Anschleichen. Katzen lauern in Verstecken und kauern dicht am Boden, bereit, aus dem Hinterhalt aufzuspringen und zuzuschlagen. Sie treten oft mit den Hinterpfoten auf, um sich für einen Angriff im Sprung aufzurichten.
  • Aufspringen. Katzen springen nach vorne, um einen Gegenstand (oder Deine Zehen) mit ihren Vorderpfoten zu fangen. Sie können sich auf die Seite fallen lassen und mit den Vorderpfoten greifen, während sie mit den Hinterpfoten versuchen, das Spielzeug zu bändigen.
  • Tatzenhieb und Fischen. Für Katzen sind Löcher verlockend, um mit den Pfoten nach einem versteckten Schatz zu fischen. Katzen machen auch Experimente mit der Schwerkraft, indem sie mit ihren Pfoten Gegenstände vom Tisch stoßen.
  • Auf Zehenspitzen schleichen. Ihr Fell ist gesträubt und ihr Schwanz nach unten gerollt, was ein ängstliches oder aggressives Verhalten anzeigt. Sie legen die Ohren an, krümmen den Rücken und nähern sich Menschen, Haustieren oder Spielzeug von der Seite.
  • Kämpfen spielen. Katzen jagen, ringen und beißen mit eingefahrenen Krallen und Zähnen.

Das soziale Spielen erreicht im Alter von etwa drei Monaten seinen Höhepunkt, und der Schwerpunkt verlagert sich dann auf das Objektspiel. Katzen im Alter von vier bis neun Monaten bevorzugen jedes Spiel, das die Jagd simuliert. Erwachsene Katzen spielen weiterhin, aber oft mit weniger Intensität.

Ist meine Katze aggressiv?Gestreifte Katze knabbert an der Hand des Besitzers, während sie in dessen Schoß sitzt

Während Hunde beim Spielen ihre Stimme erheben, bleiben Katzen stumm, so dass jede Art von Lautäußerung darauf hinweisen kann, dass das Spiel die Grenze überschreitet. Selbst grobes spielen ist kein Problem, wenn beide Katzen ruhig bleiben.

Wenn das Spielen Deiner Katze aggressiv wird, kannst Du eine oder mehrere der folgenden Verhaltensweisen beobachten:

  • Tatzenhieb oder Schlagen mit ausgefahrenen Krallen.
  • Extrem eng angelegte Ohren.
  • Gewölbter Rücken und steife Beinhaltung.
  • Gesträubtes Fell und Schwanz.

Du könntest auch aggressive Lautäußerungen wie die Folgenden hören:

  • Spucken, wie ein überraschter Atemzug bei einer Katze.
  • Fauchen – oft ein Ausdruck von Angst und Abwehrhaltung.
  • Knurren – eine offensive Warnung vor einem bevorstehenden Angriff.

Achte auf stimmliche Signale, um festzustellen, wann das Spiel die Grenze überschritten hat, und sei darauf vorbereitet, einzugreifen und eine oder beide Katzen zu entfernen oder abzulenken.

Arten der Aggression

Katzen sind nicht von Natur aus aggressiv. herz-fuer-tiere.de erklärt einige der Ursachen für aggressives Verhalten. Aggression ist eine Form der Kommunikation und eine Möglichkeit, die eigenen Gefühle auszudrücken. Häufige Gründe sind:

  • Territoriale Aggression. Diese Art richtet sich gegen ein Tier oder eine Person, die in den Raum der Katze eindringt. Katzen erreichen ihre soziale Reife zwischen zwei und vier Jahren und fühlen sich möglicherweise selbstbewusst genug, um wichtige Ressourcen für sich zu beanspruchen, selbst wenn sie zuvor gut mit anderen Katzen auskamen. Katzen verteidigen ihr Revier auch gegen fremde Katzen.
  • Umgeleitete Aggression. Dies ist häufig der Fall, wenn eine Katze im Haus einen Eindringling im Freien entdeckt und nicht in der Lage ist, ihn zu erreichen. Sie können diese Aggression gegen Dich oder andere Katzen im Haus richten, die sich ihnen nähern, wenn sie sich in diesem emotionalen Zustand befinden.
  • Aggression durch Angst. Unerwünschte Berührungen können Ängste oder Irritationen auslösen, die zu „Lass mich in Ruhe“-Bissen führen. Dies kann passieren, wenn sich Deine Katze bedroht oder überreizt fühlt, z. B. wenn sie zu viel gestreichelt, festgehalten, hochgehoben oder in nicht gewollte Positionen gezwungen wird.
  • Schmerzen oder Krankheit. Eine Katze, der es nicht gut geht oder die Schmerzen hat, schlägt möglicherweise um sich, um sich zu schützen oder weil es ihr sehr schlecht geht. Vereinbare einen Termin bei Deinem Tierarzt oder Deiner Tierärztin, damit Deine Katze wieder freundlich, glücklich und gesund wird.

graue Katze spielt mit blauem Spielzeugvogel an einer Schnur

Wie man mit Aggression umgeht

Unabhängig vom Grund musst Du wissen, wie Du mit Deiner Katze umgehen musst, wenn sie aggressives Verhalten zeigt.

Kätzchen lernen beim Spielen mit ihren Wurfgeschwistern wichtige soziale Verhaltensweisen, z. B. wie stark sie beißen und krallen können. Um das Risiko zu verringern, dass die Aggression beim Spielen zu oft zu groß wird, solltest Du nur Kätzchen adoptieren, die mindestens acht Wochen alt sind. Wenn Du zwei Kätzchen zusammen adoptierst, kann jedes Kätzchen lernen, wie man beißt und die Krallen einsetzt. Eine gut sozialisierte erwachsene Katze kann auch heranwachsenden Katzen die richtigen Grenzen aufzeigen.

Wenn Du mit Deiner Katze spielst, solltest Du Deine Hände oder Füße nicht als Spielzeug benutzen. Wirf ein Katzenspielzeug oder verwende Angelköder, um außer Beißreichweite zu sein. Wenn das Spiel ruppig wird, lege eine Pause von ein paar Minuten ein, damit sich Deine Katze beruhigen kann, und versuche, ihre Aufmerksamkeit durch Klappern des Futterbehälters umzulenken.

tfa-wissen.de empfiehlt, Bestrafung zu vermeiden, da diese die Angst und Frustration Deiner Katze noch verstärken und die Aggression möglicherweise noch verschlimmern können. Versuche stattdessen, ihre Aufmerksamkeit zu erregen, indem Du ein Schmatzgeräusch machst oder mit der Zunge schnalzt. Dadurch wird das Verhalten unterbrochen, und Du kannst ihre Aufmerksamkeit auf geeignetere Ziele lenken. Hier sind einige weitere Tipps:

  • Vermeide längeren Augenkontakt, den Katzen als bedrohlich empfinden können.
  • Beobachte die Körpersprache Deiner Katze und achte auf Signale, die auf eine bevorstehende Aggression hinweisen. Beende das Streicheln, sobald Du Anzeichen dafür bemerkst, dass sich Deine Katze nicht wohl fühlt. Konzentriere Dich auf Deine Atmung, um ruhig zu bleiben, und warte, bis sich Deine Katze entspannt. Locke sie mit Spielzeug oder Leckerlis von Möbeln, Treppen oder Fluren weg, damit Du vorbeigehen kannst.
  • Wenn sich Katzen nicht vertragen, kannst Du Pheromonsprays und andere beruhigende Produkte verwenden, um die Spannungen abzubauen. Schaffe eine Umgebung mit viel Spielzeug, Futterstationen, Kratzbäumen und "Katzeneigentum", um Konflikte zu vermeiden.
  • Beende lautes Spielen zwischen Haustieren, denn das hat oft Aggressionen zu Folge. Wenn die Katzen weiterhin kämpfen, trenne sie mindestens 24 Stunden lang, bevor Du sie wieder zusammenführst.

Katzen, die blutige Wunden verursachen, am Fell ziehen, andere Haustiere terrorisieren oder Dich erschrecken, müssen professionell behandelt werden. Bitte einen Verhaltenstierarzt oder eine Verhaltenstierärztin um fachkundige Hilfe. Das Verstehen und Beseitigen der Ursache kann Probleme verhindern und Dir und Deiner Katze wieder ein harmonisches Zusammenleben ermöglichen.

Biographie der Autorin

Amy Shojai

Amy Shojai, CABC

Amy Shojai, CABC, ist eine zertifizierte Tierverhaltensberaterin und eine landesweit bekannte Autorität auf dem Gebiet der Haustierpflege und des Verhaltens. Sie begann ihre Karriere als Tierarzthelferin und ist die preisgekrönte Autorin von mehr als 35 Sachbüchern über Haustiere.

 

Überprüft von Dr. Aileen Pypers, BSc, BVSc, PGDip

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