Hundefutter für verschiedene Lebensphasen: Ernährung vom Welpen- bis zum Seniorenalter

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Einen Hund zu haben gehört zu den großen Freuden im Leben, gleich ob man ihn als tapsigen Welpen bekommt oder einem Oldie aus dem Tierheim einen schönen Lebensabend in einem liebevollen Zuhause bereiten möchte. In welchem Alter auch immer er zu dir kommt, die Ernährung zählt zu den wichtigsten Themen, bei denen man sich auskennen sollte, um alles richtig zu machen. Eine gute Ernährung sorgt für gesunde Knochen und Muskeln, kann sich aber auch auf die Entwicklung von Gehirn und Organen und sogar auf die Lernfähigkeit auswirken.

Alle Tiere und Menschen durchlaufen verschiedene sogenannte Lebensphasen. Wenn unsere Hunde wachsen, sich weiterentwickeln und schließlich altern, ändern sich ihre Ernährungsbedürfnisse. Es ist wichtig, dass wir als Besitzer diese verschiedenen Lebensphasen erkennen und die Fütterung dementsprechend umstellen, damit sie schlank, gesund und topfit bleiben. Altersgerechtes Hundefutter wächst mit deinem Hund mit, daher es ist wichtig, dass du verstehst, welches dein pelziges Familienmitglied vom Welpen- bis zum Seniorenalter braucht.

Was sind die Ernährungsbedürfnisse von Hunden?

Hunde lieben es, die Welt zu erkunden und mit ihren Besitzer:innen zu spielen, aber dafür brauchen sie Energie! Nährstoffe sind Substanzen, die aus der Nahrung gewonnen werden und als Energiequelle sowie für lebenswichtige Körperfunktionen dienen. Sie sind unerlässlich für das Wachstum eines Tieres und können als eine Art Wartungswerkzeuge betrachtet werden, um deinen Hund kerngesund zu erhalten. So wie dein Auto Treibstoff (und andere Wartungsarbeiten) benötigt, um zu fahren, braucht auch dein Hund Futter, um in Bewegung zu bleiben.

Es gibt verschiedene Kategorien von Nährstoffen, die dein Hund in seiner Ernährung benötigt: Proteine, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralien und Wasser. Die Wahl eines vollständigen und ausgewogenen Futters, das diese Nährstoffe enthält, hilft jungen Hunden zu wachsen und älteren Hunden gesund zu bleiben. Die Lebensphasen eines Hundes lassen sich ungefähr folgendermaßen einteilen:

  • Welpen - neugeborene Welpen (0-8 Wochen)

    • Kleine/mittelgroße Rassen 2-12 Monate, große/riesige Rassen 2-12/18 Monate

  • Erwachsene Hunde 

    • Kleine/mittelgroße Rassen 1-6 Jahre, große/riesige Rassen 12/18 Monate bis 5 Jahre

  • Ältere Hunde 

    • Kleine/mittelgroße Rassen 7-10 Jahre, große/riesige Rassen 6-8 Jahre

  • Alte Hunde 

    • Kleine/mittelgroße Rassen 11+ Jahre, große/riesige Rassen 9+ Jahre

Neugeborene Welpen

Nach der Geburt und in den folgenden Wochen werden Hunde vollständig durch die Muttermilch ernährt. Das ist auch für ihr Immunsystem wichtig, da die Antikörper der Mutter auch die Kleinen schützen sollten. Wenn die Mutter jedoch krank ist oder die Welpen verwaist sind, muss ihnen ein Milchersatz gegeben werden, solange sie noch klein sind. Dein:e Tierärzt:in kann dich darüber aufklären, wie du den richtigen Ersatz auswählst und neugeborene Welpen fütterst, die keine Milch von ihrer Mutter bekommen.

Mit der Zeit werden sie auf natürliche Weise von der Muttermilch entwöhnt und beginnen, feste Nahrung zu verdauen. Während der Laktation sollte die Mutter so viel Welpenfutter fressen dürfen wie sie mag, damit sie alle nötigen Kalorien und Nährstoffe bekommt, die sie für sich und ihre Kleinen braucht. Gleich ob Nass- oder Trockenfutter, Hauptsache, es ist vollwertig und ausgewogen. Beim Größerwerden beginnen die Welpen von Natur aus, ihre Mama nachzuahmen und von deren Futter zu kosten. Sollte es sich um Trockenfutter handeln, hilft es den Kleinen, dieses vorher einzuweichen, solange ihre Zähne noch winzig sind. Im Laufe ihres Wachstums fressen die Welpen allmählich immer mehr feste Nahrung und trinken weniger Milch. Sie werden ihrer Mama auch langsam lästig, so dass sie sich längere Zeiten zurückzieht. Mit ungefähr acht bis neun Wochen sind die meisten Welpen im Allgemeinen entwöhnt und bereit für den Umzug in ihr neues Zuhause.

Welpen (2-12 Monate)

Sobald Welpen entwöhnt sind, erhalten sie ihre gesamten Nährstoffe über das Hundefutter. Achte also darauf, dass du eines auswählst, das nicht nur lecker, sondern auch gesund ist. Wachstum und Entwicklung sind harte Arbeit, daher benötigen und verbrauchen Welpen viel Energie. Der Nährstoffbedarf junger Hunde umfasst deshalb mehr Eiweiß, eine höhere Kaloriendichte und bestimmte andere Nährstoffe wie Fettsäuren und Kalzium, um ein gesundes Wachstum und die Entwicklung der Organe zu unterstützen. Da Welpen einen relativ kleinen Magen haben, müssen sie mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag bekommen. Dein:e Tierärzt:in kann dir Orientierungshilfen zur Anzahl der Mahlzeiten für das jeweilige Alter geben. Wenn sie ausgewachsen sind, füttern manche Besitzer nur noch zweimal am Tag, aber es gibt jedoch keinen Grund, nicht auch mehrere Mahlzeiten zu geben, solange man die Gesamtration darauf aufteilt und dein Hund schlank bleibt.

Es gibt heutzutage enorme Größenunterschiede zwischen den Rassen und die Ernährungsbedürfnisse sind nicht bei allen Hunden gleich. Große Rassen wiegen in der Regel ausgewachsen mehr als 25 kg. Im Verhältnis zu kleineren Rassen dürfen diese Hunde nur langsamer wachsen, damit ihre Gelenke und Knochen gesund bleiben. Achte darauf, dass du für sie nur Welpenfutter für große Rassen nimmst. Im Zweifelsfall frag in deiner Tierarztpraxis nach.

Sei darauf gefasst, dass Welpen anfangs mit ihrem Futter spielen. Auch wenn das Fressen erst einmal ein Spiel ist, genießen junge Hunde den Geschmack und freuen sich auf die Aromen und das Gefühl beim Kauen. Wie bereits gesagt, ist es eventuell hilfreich, Trockenfutter leicht anzufeuchten, damit das Kauen angenehm für deinen Hund ist.

Das ganze Leben lang sind regelmäßige Gewichtskontrollen wichtig, aber für die Phase von der Geburt bis zum Erwachsenenalter gilt das ganz besonders. Dadurch kannst du sicherstellen, dass dein Welpe gut, aber nicht zu schnell wächst. Dabei sind Wachstumskurven wirklich nützlich. Auch regelmäßige tierärztliche Untersuchungen des gesamten Körpers sind wichtig, um zu gewährleisten, dass dein Welpe schlank bleibt. Denn aus schlanken Welpen werden generell auch schlanke Erwachsene, was im Umkehrschluss leider ebenfalls stimmt. Daher dient es seiner lebenslangen Gesundheit, wenn du darauf achtest.

Jack Russell Terrier-Welpe, der aus einem silbernen Futternapf frisst.

Erwachsene Hunde (1-6 Jahre)

Die meisten kleinen und mittelgroßen Hunde sind mit ungefähr einem Jahr ausgewachsen. In dieser Lebensphase brauchen sie eine Erhaltungsnahrung, daher solltest du jetzt auf Hundefutter für Erwachsene umstellen . Bei sehr großen und Riesenrassen kann es bis zu 18 oder 24 Monate dauern, bis ihr Skelett ausgereift ist, da solltest du dich tierärztlich beraten lassen, wann du vom Welpen- zu Erwachsenenfutter wechseln musst.

Futter für erwachsene Hunde richtet sich nach Größe und Bewegungsniveau: Ein extrem aktives Tier hat natürlich einen anderen Nährstoffbedarf als ein ruhiges Schoßhündchen. Du kannst dir das vorstellen wie den Unterschied zwischen einem Menschen mit sitzender Bürotätigkeit und einem Marathonläufer, die brauchen auch nicht gleich viele Kalorien! 

Wenn du im Zweifel bist, wie viel du deinem Hund geben solltest, erkundige dich am besten bei deiner Tierärztin bzw. deinem Tierarzt, und überfüttere deinen Vierbeiner nicht.

Sobald du dich für das Futter entschieden hast, das am besten für deinen Hund passt, denke daran, dass auch andere Faktoren, wie z.B. die Außentemperatur zu Ernährungsänderungen führen können. Bei extremer Hitze und Kälte verbraucht dein Hund mehr Energie, die er mit seiner Nahrungsaufnahme wieder ausgleichen muss. Auch eine veränderte Aktivität, z.B. der Beginn eines Sportprogramms, hat Auswirkungen auf die Menge oder Art des Futters, die dein Vierbeiner benötigt. 

Da ausgewachsene Hunde nicht denselben Nährstoffbedarf haben wie ein Welpe im Wachstum, ist das beste Hundefutter für deinen erwachsenen Vierbeiner eines, das speziell für seine Bedürfnisse entwickelt wurde. Wenn du deinem erwachsenen Hund weiterhin Welpenfutter gibst, obwohl er seine volle Größe erreicht hat, kann das zu Gewichtsproblemen führen, da dieses in der Regel viel an den Nährstoffe enthält, die für das Wachstum notwendig sind, und zu kalorienreich für ihn ist.

Ältere Hunde (7-10 Jahre)

Auch diese Lebensphase ist rassenabhängig unterschiedlich. In der Regel gilt: je größer der Hund, desto kürzer ist dieser Lebensabschnitt. So kann eine Dogge bereits mit sieben als Senior angesehen werden, während ein Mischling von 15 kg erst als "älter" gilt. Lass dich zur jeweiligen Lebensphase deines Hundes individuell von deiner:m Tierärzt:in beraten.

Oft wird diese Lebensphase übersehen. Auch wenn deine Fellnase noch voller Leben steckt und wahrscheinlich keine Probleme damit hat, mit dir zu spielen und zu trainieren, fällt dir vielleicht auf, dass sie ein wenig langsamer wird und die Spielstunden nicht mehr so lang sind wie früher. Hunde sind in dieser Hinsicht nicht anders als Menschen. Sie werden beim Älterwerden genauso langsamer wie wir, deshalb ist es wichtig, sie mit Lebensmitteln zu füttern, die ihren Bedürfnissen als ältere Erwachsenen gerecht werden. Da dein Hund in diesem Lebensabschnitt langsamer geworden ist, benötigt er mehr Nährstoffe für den Erhalt gesunder Organe, Knochen und Muskeln. Ein Futter, das auf seine Bedürfnisse in diesem Alter abgestimmt ist, hält ihn jung und aktiv.

Im Allgemeinen sinkt der Kalorienbedarf mit wachsendem Alter. Menschen beobachten vielfach, dass sie so um die 40 auf einmal von fast allem zuzunehmen zu scheinen! Bei älteren Hunden ist das nicht anders. Die für diese Lebensphase bestimmten Futtersorten enthalten normalerweise weniger Kalorien und mehr Fasern, damit dein Hund weiterhin ein befriedigendes Sättigungsgefühl verspürt. Nochmal: regelmäßige Gewichtskontrollen sind wirklich wichtig. Nicht nur, um die Rationen gegebenenfalls anzupassen, sondern auch, um die Gefahr von Fettleibigkeit und ähnlichen Problemen früh zu erkennen. Bei diesen Untersuchungen kann jedoch auch ein eventueller Gewichtsverlust festgestellt werden. Gewichtsabnahme ist möglicherweise ein erster leichter Hinweis auf diverse Alterserkrankungen. Da kann ein frühzeitiges Bemerken lebensrettend sein.

Senior Hunde (10+ Jahre)

Ein Hund erreicht sein Seniorenalter in der Regel um das 10. Lebensjahr herum, aber auch hier kann es je nach Größe und Rasse Unterschiede geben. Da jeder Hund anders ist, solltest du dich bei der jährlichen Vorsorgeuntersuchung erkundigen, ob deiner bereits das Seniorenalter erreicht hat oder sich diesem nähert.

Beim Älterwerden verändert sich der Körper deines Hundes, und damit auch seine Nährstoffbedürfnisse. So verlangsamt sich zum Beispiel oft der Stoffwechsel beträchtlich, so dass ältere und alte Hunde kein besonders kalorienreiches Futter benötigen. Senior-Hundefutter trägt dem Rechnung und ist speziell dafür zusammengesetzt, die normalen Körperfunktionen und die Mobilität zu erhalten. Manche alten Hunde haben Schwierigkeiten, ihr Gewicht zu halten. Teilweise liegt das daran, dass sie einfach nur Fett verlieren, oft aber auch daran, dass sie Muskelmasse abbauen. Dieser Sarkopenie genannte Zustand ist altersbedingt und ähnlich wie beim Menschen. Der Verlust magerer Muskelmasse kann problematisch sein, weil dein Vierbeiner immer schwächer wird und in einen Teufelskreis aus Muskelabbau und Kraftlosigkeit gerät. Dein Tierarzt oder deine Tierärztin kann durch verschiedene Messungen feststellen, ob dein Hund Fett oder Muskelmasse verliert und dir das dementsprechend ideale Futter für ihn empfehlen. 

In den späteren Lebensjahren können bei Hunden altersbedingte Krankheiten wie Gelenkbeschwerden oder Organprobleme z.b. an Herz oder Nieren auftreten. Auch sind Hunde-Senioren, ebenso wie menschliche, möglicherweise von der Gehirnalterung betroffen. Es gibt viele Diätfutter mit speziell veränderten Nährstoffprofilen, die einen großen Unterschied für die Lebensqualität und -dauer deines Hundes ausmachen können. Wenn du glaubst, so etwas könne ihm guttun, besprich das mit deinem:r Tierärzt:in.

Auswahl des Hundefutters für jede Lebensphase

Die Entscheidung, womit du deinen Hund fütterst, sollte nicht zu schwierig sein. Wenn du angesichts der vielen dir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten eine Entscheidungshilfe brauchst, grenze die Optionen erst einmal auf die Altersgruppe deines Hundes ein. Befrage dann deine:n Tierärzt:in zu individuellen Nährstoffbedürfnissen deines Hundes. Die Tierärztin bzw. der Tierarzt wird die Rasse und Größe sowie den Gesundheitszustand und Energiebedarf deines Hundes berücksichtigen, um dir bei der richtigen Auswahl zu helfen.

Wenn du deinen Hund über alles liebst, möchtest du ihn nur zu gern mit Leckerlis und Snacks verwöhnen. Denk aber daran, ihm bei der Erziehung nur gesunde Hundesnacks zu geben. Und Leckerlis sollten nicht mehr als zehn Prozent der Ernährung deines Hundes ausmachen. Außerdem vergiss nie, dem Hund immer sauberes, frisches Wasser zur Verfügung zu stellen

Biographie der Autorin

Erin Ollila

Erin Ollila

Erin Ollila ist eine Tierliebhaberin, die an die Macht der Worte glaubt und daran, wie eine Botschaft ihr Zielpublikum informieren – und sogar verändern – kann. Ihre Texte sind überall im Internet und in Printmedien zu finden. Folge ihr auf Twitter @ReinventingErin oder erfahre mehr über sie unter http://erinollila.com.

 

Überprüft von Dr. Hein Meyer, DVM, PhD, Dipl-ECVIM-CA und Dr. Emma Milne BVSc FRCVS.