Das Füttern wählerischer Hunde: Tipps und Ratschläge für schlechte Fresser

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Katzen sind dafür bekannt, oft sehr wählerisch zu sein, aber auch Hunde können mäkelige Fresser sein. Es liegt in der menschlichen Natur, dass wir unsere Lieblinge gerne füttern und es stärkt die Bindung zwischen Mensch und Tier. Wenn du deinen Hund dabei beobachtest, wie er etwas Leckeres schlemmert, fühlst du dich glücklich und zufrieden. Wenn er sich jedoch nach einem Blick auf das Angebotene abwendet und geht, ist das für euch beide ein kleines Stück weit traurig. Dieser Artikel geht der Frage nach, warum dein Hund eventuell ein wählerischer Fresser ist, und was du tun kannst, um die Situation für euch beide zu verbessern. Aber eins nach dem anderen ...

Ist er wirklich wählerisch beim Fressen?

Es gibt heutzutage Hunde mit verschiedensten Größen, Formen und Temperamenten. Einige, wie z.B. Labradore, sind dafür bekannt, extrem aufs Fressen fixiert zu sein. Für andere ist nicht das Futter die Hauptmotivationsquelle, sondern eher Lob und Anerkennung von ihrem Menschen. Diese Hunde fressen, weil sie es müssen, und nicht, weil sie sich schon den ganzen Tag darauf gefreut haben. Insbesondere, wenn sie es ohne Fressneid tun können. Wenn dein Hund bei guter Gesundheit und Idealgewicht ist und keinen plötzlichen Appetitverlust zeigt, dann hast du vielleicht schlicht einen, der ganz allgemein nicht so wild aufs Fressen ist. Verwöhne ihn einfach mit ganz viel Liebe und Spaß und er ist glücklich. Aber was ist mit wirklich wählerischen Fressern?

Gründe, warum Hunde beim Fressen wählerisch sind.

Einer der Hauptgründe für wählerisches Fressverhalten von Hunden sind wir Menschen! Mit unserer Haltung zum Füttern und weil wir selbst beim Essen gerne Abwechslung mögen, neigen wir dazu, ihm von Anfang an schlechte Gewohnheiten beizubringen. Hunde und Katzen brauchen keine großartige Abwechslung beim Fressen und wenn ihnen ihr Futter gut schmeckt, sind sie auch auf Dauer damit zufrieden. Probleme beginnen meist schon früh damit, dass die Besitzer ihrem Welpen unterschiedliche Futtersorten anbieten, um herauszufinden, welche er am liebsten mag. Dadurch lernt der Hund schnell, dass er auch etwas Anderes bekommen kann, wenn er nur lange genug darauf besteht. Hunde sind schließlich nicht dumm und können uns leicht um ihr Pfötchen wickeln!

Eine andere Hauptursache für wählerisches Fressen ist das Füttern vom Tisch. Es ist wichtig, strenge Regeln zum Betteln aufzustellen und auch wirklich durchgängig einzuhalten - darin liegt der Schlüssel. Leider haben wir alle diesen einen Verwandten, der sich nicht an die Regeln hält. Und wenn dein Hund nur einmal mit seinem Betteln Erfolg hat und heimlich unter dem Tisch einen Bissen Hühnchen zugesteckt bekommt, kann das nicht nur zukünftige Mahlzeiten durch eine sabbernde Schnauze auf dem Schoß verderben, sondern auch Fressprobleme schaffen.

Wenn du ein schlechtes Gewissen hast, dass dein Hund hungrig ist während ihr esst, füttere ihn einfach davor oder zum selben Zeitpunkt. Hunde können problemlos genau wie wir drei Mahlzeiten pro Tag bekommen, sofern man die Gesamtmenge darauf aufteilt und sie nicht überfüttert.

Übertreib es nicht mit den Leckerlis. Wir alle verwöhnen unseren Hund gerne einmal mit einem Snack, und bei der Erziehung wirken sie Wunder. Trotzdem sollten sie nicht mehr als 10 Prozent seiner Tagesration ausmachen. Wenn dein Hund sein Fressen bemäkelt, weil er auf Leckerli hofft, solltest du von Anfang an gegensteuern, indem du als Belohnung normales Trockenfutter verwendest.

Was kann man gegen wählerisches Fressen tun?

Wenn dein Hund wirklich mäkelig beim Fressen ist, kannst du auf einige Dinge achten und sie gegebenenfalls ändern, um ihm das abzugewöhnen.

  1. Gib ihm nur Futter von Marken, deren Qualität dich wirklich überzeugt. Falls das Futter, das dein Hund mitgebracht hat, dir billig oder minderwertig vorkommt, stelle allmählich auf eine Sorte um, in die du (und, falls du unsicher bist, dein:e Tierärzt:in) mehr Vertrauen hast. Das wird dich beruhigen, selbst wenn dein Hund anfangs noch wählerisch bleibt.

     

  2. Schau dir den Futterplatz an. Oft geben wir unseren Hunden ihr Futter aus praktischen Gründen in der Küche. Aber vergiss nicht, dass es dort hoch her gehen kann, insbesondere zu unseren eigenen Essenszeiten: Das Klappern von Töpfen und Pfannen, Ein- und Ausgehen verschiedener Menschen, herumlaufende Kinder, die naschen möchten usw. All das kann für manche Hunde recht überfordernd sein und den Wunsch erwecken, sich zurückzuziehen, obwohl sie eigentlich hungrig sind. Vielleicht schlingen sie nur schnell etwas herunter, um den schlimmsten Hunger zu stillen und lassen den Rest übrig. Füttere deinen Hund lieber abseits des Chaos an einem ruhigen Platz. Wenn du Angst um deinen Teppichboden hast, weil er beim Fressen Schweinerei macht, lege ein großes Platzset unter den Futternapf.

  3. Probiere es mit einem anderen Futternapf. Manche Hund mögen nicht aus Plastik oder Metall fressen. Versuche es mit einem Napf aus Keramik, ob der besser angenommen wird.

  4. Lass das Futter nicht lange herumstehen. Stell ihm das Futter ungefähr eine halbe Stunde lang hin und nimm es dann wieder weg. Dies ist insbesondere bei Nass- und Dosenfutter wichtig, weil es schnell verdirbt. Außerdem lernt dein Hund so, dass das Futter wieder verschwindet, wenn er es nicht frisst. Wenn du allerdings einen idealgewichtigen langsamen Fresser hast, der ausschließlich Trockenfutter bekommt, kannst du es ihn auch nach und nach wegknabbern lassen.

Wann sollte man tierärztlichen Rat einholen?

In manchen Fällen ist wählerisches oder schwieriges Fressen auch ein Anzeichen für Gesundheits- oder Verhaltensprobleme, die behandelt werden müssen. Veränderungen beim Appetit oder Durst sind oft die allerersten Anzeichen für tieferliegende Probleme. Wie immer bist du es, der/die deinen Hund am besten kennt und weißt, was bei ihm normal ist. Und je früher dir eine Veränderung auffällt, desto eher kannst du dir Hilfe holen. Folgende Dinge sollten dich veranlassen, Rat zu suchen:

  1. Ist es eine neue Erscheinung? Wenn dein Hund normalerweise gut frisst und du das Futter nicht gewechselt hast, dann sollte plötzliche Mäkeligkeit unbedingt tierärztlich abgeklärt werden. Es kann sein, dass er Schmerzen im Maul hat oder sich aufgrund einer Infektion oder einer anderen Krankheit im Körper nicht gut fühlt. Vielleicht erscheint es dir, als ob dein Hund eigentlich fressen möchte, dann aber wieder weggeht.

  2. Gewichtsverlust. Sein ganzes Leben lang sind regelmäßige Gewichtskontrollen wichtig, da sowohl Ab- als auch Zunahmen auf Probleme hinweisen können. Wenn du das Gefühl hast, dein Hund sei vielleicht nicht mehr so wild aufs Fressen, dir aber nicht sicher bist, wiege ihn. Hat er abgenommen, lass ihn tierärztlich untersuchen.

  3. Verhaltensänderungen. Ist dein Hund unruhiger oder schläfriger als sonst? Wenn wählerisches Fressen gleichzeitig mit anderen Verhaltensauffälligkeiten auftritt, ist es Zeit, deinen Hund untersuchen zu lassen.

  4. Andere medizinische Symptome. Achte auf Anzeichen wie veränderten Durst oder Hinweise auf Bauchbeschwerden wie Zusammenkrümmen, Erbrechen oder Durchfall.

Vorbeugen ist besser als Heilen.

Gemäß diesem Sprichwort solltest du mit deinem:r Tierärzt:in besprechen, welches Futter geeignet ist. Wenn du einen Welpen hast, sollte er ein ausgewogenes, vollwertiges Welpenfutter bekommen, das seiner Größe entspricht. Normalerweise gibt dir der/die Züchter:in etwas von dem mit, was er bis dahin gefressen hat. Falls du zu einem anderen Futter wechseln willst, sorge dafür, dass du genügend von dem bisherigen hast, um eine allmähliche Umstellung vorzunehmen. Das fördert die Akzeptanz und hilft Magenverstimmungen durch einen zu plötzlichen Wechsel zu vermeiden. Welpen, die ausgewachsen über 25 kg wiegen werden, sollten Welpenfutter für große Rassen bekommen. Das Gleiche gilt für Futter für erwachsene Tiere, wenn du einen ausgewachsenen Hund zu dir nimmst. Nach der langsamen Umstellung wird dein neuer Vierbeiner hoffentlich zufrieden das fressen, was du ihm fütterst.

Zusammengefasst

Wählerisches Fressen ist nicht unbedingt ein Grund zur Sorge. Vielleicht ist dein Hund einfach nicht so auf Nahrung fokussiert. Halte dich an deine Regeln und gib nicht nach, nur weil er nichts frisst. Nimm das Futter einfach nach einer halben Stunde wieder weg und versuche es später erneut mit frischem. Füttere deinen Hund nie vom Tisch und erlaube das auch niemand anderem! Wenn du ihn mit Snacks verwöhnen möchtest, beschränke dich auf ein Minimum und gib sie besser nicht zeitnah zu den Mahlzeiten. Solltest du irgendwie beunruhigt sein oder andere Anzeichen beobachten, hol dir tierärztlichen Rat. Wir freuen uns immer, etwas von dir zu hören und helfen dir gerne, auf Nummer sicher zu gehen.

Überprüft von Dr. Hein Meyer, DVM, PhD, Dipl-ECVIM-CA und Dr. Emma Milne BVSc FRCVS.