Zwerghunde: Was Du wissen musst

Veröffentlicht von DR. EMMA MILNE BVSC FRCVS
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Ein kleiner dunkler Terrier mit einem langen Bart sitzt auf dem Bett eines kleinen Jungen. Der Hund hat große dunkle Augen und ein blaues Halsband.

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Es scheint, dass kleine Hunde schon seit sehr langer Zeit ein beliebter Begleiter des Menschen sind, denn es wurden Überreste von kleinen Hunden gefunden, die bis zu 12.000 Jahre alt sind. In den letzten Jahrhunderten galt der Besitz eines kleinen Hundes, der nicht als Jagdhund benötigt wurde, als Statussymbol, um die wohlhabende Bevölkerung von der Arbeiterklasse zu unterscheiden. In der viktorianischen Zeit wurden Zwergversionen dieser kleinen Hunde populär und galten für viele viktorianische Frauen fast als modisches Accessoire.

Kleine Hunde entstanden, indem die kleineren der mittelgroßen Hunde miteinander verpaart wurden. Einige Generationen später erhält man kleinere Hunde. Wenn nun wieder die kleineren der kleinen Hunde miteinander verpaart werden, erhält man die heutigen Zwerghunde. Leider haben es die Menschen übertrieben, und nun können diese Hunde sehr zerbrechlich und kränklich sein, so dass man ihre Zucht unbedingt vermeiden sollte.

Welche Zwerghunderassen gibt es und wie unterscheiden sie sich?

Welche Rassen als Zwerghunderassen gelten, ist von Land zu Land unterschiedlich, aber im Allgemeinen sind es Rassen wie Malteser, Mops, Chihuahua, Pomeranian, Papillon, Yorkshire Terrier, Shih tzu, Cavalier und so weiter. Sie sind vielleicht meist das, was wir als Schoßhündchen bezeichnen würden.

Zwerghunde unterscheiden sich körperlich von größeren Rassen, vor allem in Bezug auf ihre Ernährungsbedürfnisse.. Aufgrund ihrer geringen Größe haben sie einen schnelleren Stoffwechsel, so dass sie mehr Kalorien pro Kilo Körpergewicht benötigen, und sie haben kleinere Mäuler, so dass sie andere Futtergrößen und Spielzeuge benötigen. Auch spüren Zwerghunde die Kälte stärker als größere Hunde, da sie im Verhältnis zu ihrer Größe eine größere Oberfläche haben. Und je kleiner ein Hund ist, desto zerbrechlicher und verletzungsanfälliger ist er, z. B. wenn er fällt oder versehentlich getreten wird.

Da sie als Begleithunde ausgewählt wurden, neigen einige Zwerghunderassen dazu, sehr eng mit ihren Besitzer:innen verbunden zu sein. Andererseits wurden einige von ihnen ursprünglich gezüchtet, um nach Eindringlingen Ausschau zu halten und die größeren Wachhunde zu wecken. Aus diesem Grund können einige dieser Rassen Fremden gegenüber etwas zurückhaltend sein und viel mehr bellen, als es manchen Besitzer:innen lieb ist.

Ein weiterer Nebeneffekt der Züchtung als Begleithund ist, dass manche Zwerghunde große Probleme mit Trennungsangst haben können. Idealerweise sollte kein Hund für längere Zeit allein gelassen werden, aber Zwerghunde können selbst mit kurzen Trennungen zu kämpfen haben.

In unserem Artikel über das Kleiner-Hund-Syndrom gehen wir auf einige weitere Gründe ein, warum sich kleine und Zwerghunderassen sowohl in geistiger als auch in körperlicher Hinsicht von größeren Hunden unterscheiden können. Kleine Hunde können sich oft erlauben, was ein größerer Hund nicht darf, z. B. an Menschen hochspringen. Die Besitzer:innen können sie aufheben, wenn sich ein Hund nähert, was die Angst vor anderen Hunden verstärken oder präventive Aggressionen auslösen kann. Für Zwerghunde, kann die Welt sehr beängstigend sein. Menschen und andere Tiere, sogar Katzen, können groß und furchteinflößend wirken. Zwerghunde, die nicht von klein auf sozialisiert und eingewöhnt wurden, können leichter unter Stress leiden als einige größere Rassen.

Ist eine Zwerghunderasse die Richtige für Dich?

Alle Hunderassen haben ihre Vor- und Nachteile. Tausende von Jahren der Selektion auf bestimmte Eigenschaften haben unseren Rassen bestimmte Verhaltensweisen eingeimpft. Wenn Du Dir einen kleinen, treuen Begleiter wünschst und viel Zeit zu Hause verbringst oder einen Arbeitsplatz hast, an dem Hunde willkommen sind, dann könnte ein Zwerghund eine gute Wahl sein. Wenn Du allerdings kilometerweit spazieren gehen möchtest, sollten Du Dir das noch einmal überlegen, denn die meisten Zwerghunde sind körperlich nicht in der Lage dazu. Recherchiere immer gründlich, denn Du möchtest vielleicht keinen Hund, der die ganze Zeit kläfft! Alle Hunde brauchen Zeit, Energie und eine Menge Geld und sind eine große Verpflichtung. Kleinere Rassen leben in der Regel länger, so dass Du Dich durchaus auf eine 16-jährige Beziehung einstellen kannst – etwas, das man nicht leichtfertig entscheiden sollte. Wenn Du Dir sicher bist, dass eine Zwerghunderasse zu Dir passt und Du alle ihre Bedürfnisse befriedigen kannst, hast Du gute Chancen auf eine lange Freundschaft.

Überprüft von Dr. Hein Meyer, DVM, PhD, Dipl-ECVIM-CA