Durchfall bei Welpen: Symptome, Ursachen & Behandlungen

Veröffentlicht von Dr. Emma Milne BVSc FRCVS
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Ein gelber Labrador-Welpe sitzt bei seinem Besitzer, die Zunge herausgestreckt und mit leuchtendem Blick auf etwas gerichtet, was nicht im Blickfeld liegt

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Die Geburt eines Welpen ist für alle Beteiligten eine schöne Zeit – sie sind jung und ungestüm und es ist eine Freude, sie um sich zu haben. Andererseits kann es sehr beunruhigend sein, wenn es ihnen nicht gut geht, weil sie so jung und abhängig sind. Durchfall ist eine dieser Sorgen, mit denen viele Besitzer:innen konfrontiert sind, und er ist sowohl für Dich als auch für Deinen Welpen unangenehm. Die meisten Tiere – und auch Menschen – bekommen irgendwann in ihrem Leben Durchfall. Das ist nicht immer ein Grund für eine medizinische Untersuchung, aber bei kleinen und jungen Tieren kann es aufgrund ihres Alters und ihrer Größe ernster sein.

Die Anzeichen für Durchfall können von weichem Kot wie ein Kuhfladen bis zu wässrigem oder blutigem Kot reichen, der einfach herausläuft oder in manchen Fällen eher explosiv heraus kommt. Du könntest auch hellrotes Blut sehen, oder wenn der Kot sehr dunkel oder schwarz aussieht, kann das ein Zeichen für eine Blutung im oberen Teil des Verdauungstrakts sein. Dies kann in manchen Fällen ernster sein als frisches Blut, auch wenn es auf den ersten Blick nicht schockierend aussieht. Dein Welpe kann sich anstrengen, um auf die Toilette zu gehen, Du könntest Schleim sehen, schmutziges Fell um sein Hinterteil herum, wenn Du den eigentlichen Kot nicht gesehen hast, weil er im Garten zurückgelassen wurde.

Wodurch kann Dein Welpe also Durchfall bekommen und wann solltest Du Dir Sorgen machen?

Ursachen für Durchfall bei Welpen.

  1. Stress. Dies ist eine sehr häufige Ursache für Durchfall, vor allem bei Welpen, die gerade erst nach Hause gekommen sind. Von der Mutter weggenommen zu werden und in ein neues Haus mit anderen Menschen, Gerüchen und Geräuschen zu kommen, ist für jedes Tier eine beängstigende Sache, die es durchmachen muss. Versuche, Deinen Welpen mehrmals zu besuchen, damit er sich an Dich und Deine Familie gewöhnt, und lasse eine Decke oder einen Teddy beim Züchter, damit Dein Welpe etwas Vertrautes mit nach Hause bringen kann.

  2. Eine Änderung der Ernährung. Jede plötzliche Futterumstellung kann bei Hunden jeden Alters eine Darmstörung wie Durchfall auslösen, aber bei Welpen geschieht dies meist zu einem stressigen Zeitpunkt, und ihr Magen-Darm-Trakt befindet sich noch in der Entwicklung, so dass die Störung stärker ausgeprägt sein kann. Versuche immer, vom Züchter genügend Futter für mindestens eine Woche zu bekommen, so dass Du, wenn Du auf ein anderes Futter umsteigen willst, dies schrittweise über fünf bis sieben Tage tun kannst.

    Das Futter während der Wachstumsphase ist äußerst wichtig, um sicherzustellen, dass Dein Welpe in einem gesunden Tempo wächst und das richtige Gleichgewicht an Vitaminen und Mineralien sowie alle wichtigen Nährstoffe für die Entwicklung seines Gehirns und seiner Sinne erhält. Unterschiedliche Größen von Hunden haben auch unterschiedliche Bedürfnisse. Sprich daher immer mit Deiner Tierarztpraxis über die beste Ernährung für das Alter und die Rasse Deines Welpen. Füttere Welpen niemals mit Rohkost.

  3. Parasiten. Würmer können bei Welpen ein großes Problem darstellen. Sie können von ihren Müttern in der Gebärmutter, über die Milch und in der Wurfumgebung aufgenommen werden. Erkundige Dich beim Züchter, bevor Du einen Welpen erwirbst, nach der Wurmkur der Muttertiere und der Welpen. Wenn sie nicht behandelt wurden oder der Züchter es nicht weiß, ist es wahrscheinlich eine gute Idee, sich woanders umzusehen. Sobald Du einen neuen Welpen bekommst, frage Deine Tierarztpraxis nach Wurmkuren, denn sie müssen regelmäßig behandelt werden, um alle Würmer zu erwischen, die noch schlummern und darauf warten zu schlüpfen.

     

  4. Infektionskrankheiten. Welpen erhalten Antikörper von ihren Müttern und sind auf diese weitergegebene Immunität angewiesen, bis sie selbst geimpft werden können. Auch hier ist es wichtig, die Impfgeschichte der Mutter zu kennen. Infektionskrankheiten wie das Parvovirus sind verheerend und fordern jedes Jahr noch immer viele Welpen und Junghundeleben. Diese verursachen sehr schwere, oft blutige und übel riechende Durchfälle und können einen Welpen in kürzester Zeit schwächen. Bitte stelle immer Fragen an Deinen Züchter und achte darauf, dass die Impfungen Deines Welpen auf dem neuesten Stand sind.

  5. Fremdkörper. Hunde sind dafür berüchtigt, dass sie ein breites Spektrum an seltsamen und wunderbaren Dingen fressen, vor allem, wenn sie ältere Welpen sind. Tierärzt:innen haben im Laufe der Jahre so ziemlich alles, was man sich vorstellen kann, aus dem Inneren von Hunden entfernt, von Socken bis zu Brotmessern! Fremdkörper können, je nachdem, wo sie stecken bleiben und wie lange das dauert, eine Ursache für Erbrechen, ausbleibenden Kotabsatz und auch Durchfall sein.

Was ist zu tun, wenn Dein Welpe Durchfall hat?

Du solltest so bald wie möglich Deine Tierarztpraxis aufsuchen, wenn;

  • Dein Welpe sowohl Erbrechen als auch Durchfall hat

  • Dein Welpe unkontrollierbaren wässrigen oder blutigen Durchfall hat

  • Dein Welpe nicht mehr frisst oder lethargisch und deprimiert wirkt

  • Dein Welpe gesund ist, aber der Durchfall länger als zwei Tage anhält

Wenn Dein Welpe aufgeweckt wirkt, frisst, trinkt und spielt, kannst Du es Dir wahrscheinlich leisten, ein oder zwei Tage zu warten, um zu sehen, ob sich die Situation bessert. Wenn Du den Welpen gerade erst nach Hause gebracht hast, kann das durchaus Stress für ihn bedeuten. Wenn Du das Futter zu schnell umgestellt hast, setze den Welpen wieder auf das vorherige Futter, warte, bis sich alles beruhigt hat und gehe dann schrittweise vor.

Die Behandlung des Durchfalls Deines Welpen hängt von der Ursache ab und kann von einem verdauungsfördernden Futter für einige Tage bis hin zu einem Krankenhausaufenthalt bei Verdacht auf schwere Verluste reichen. Bei einem kleinen oder jungen Tier ist es immer die beste Lösung, früher als später Hilfe zu holen.

Überprüft von Dr. Hein Meyer, DVM, PhD, Dipl-ECVIM-CA