Mastzelltumore bei Hunden: Ursachen, Erscheinungsbild, Behandlung & mehr

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Mastzelltumore bei Hunden sind nach Angaben von thieme-connect.de unter den häufigsten Hauttumoren bei Hunden. Aber was genau ist ein Mastzelltumor, was sind die Anzeichen für Mastzelltumore bei Hunden und können diese Tumore behandelt werden?

Ursachen von Mastzelltumoren bei Hunden

Junge Frau spielt mit ihrem Hund zu Hause

Mastzellen selbst sind keine Krebszellen. Es handelt sich dabei um eine Art von weißen Blutkörperchen. Sie stammen aus dem Knochenmark und befinden sich in den verschiedenen Geweben des Körpers, wo sie eine Reihe von Aufgaben erfüllen. Dazu gehören Entzündungsreaktionen, allergische Reaktionen, Reaktionen auf die Anwesenheit von Parasiten und sogar der Abbau von totem Gewebe.

Leider gehen die Dinge manchmal schief. Aus Gründen, die Veterinärwissenschaftler:innen noch nicht kennen, mutieren Mastzellen manchmal und vermehren sich massenhaft, was dem normalen Zelllebenszyklus zuwiderläuft, der ihre Zahl in Grenzen hält. Dieses unkontrollierte Wachstum führt zu einem Mastzelltumor. Diese Tumore können bei Hunden aller Rassen und jeden Alters auftreten, obwohl thieme-connect.de darauf hinweist, dass sie bei Hunden mittleren Alters und bestimmten Rassen, wie Boxern oder Beaglen, häufiger vorkommen.

Klinische Anzeichen von Mastzelltumoren bei Hunden

Thieme-connect.de empfiehlt, auf die folgenden Symptome von Mastzelltumoren zu achten:

  • Suche nach einer oder mehreren Ansammlungen irgendwo am Körper Deines Hundes. Sie können auf (oder knapp unter) der Haut, der Schnauze, dem Mund oder den Genitalien sichtbar sein.

  • Mastzelltumore bei Hunden treten in der Regel in Form eines Klumpens auf, sehen aber auch wie Knötchen, Flecken, Schwellungen oder Geschwüre aus. Sie haben in der Regel einen Durchmesser von 2-3 cm. 

  • Die Masse kann nässen oder bluten, und es kann zu Rötungen, Entzündungen, Schwellungen, Knötchen oder Nesselsucht an der betroffenen Stelle kommen. 

  • Dein Hund kann Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, gastrointestinale Symptome (z. B. Erbrechen, Durchfall) oder schwarzen/blutigen Kot aufweisen.

Wenn Du Deinen Hund streichelst oder untersuchst, achte auf Hautstellen, die anders aussehen oder sich anders anfühlen. Denke daran, dass sich eine Krebsgeschwulst fest am Körper Deines Hundes anfühlen kann, dass es aber auch matschig und beweglich unter der Haut sein kann. Es kann schnell wachsen oder gleich groß bleiben, aber es kann sich auch scheinbar zurückbilden. Das bedeutet nicht unbedingt, dass es nicht gefährlich ist, daher ist es wichtig, sicherheitshalber eine Tierarztpraxis aufzusuchen.

Diagnose von Mastzelltumoren bei Hunden

Klumpig, erhaben, flach, weich, matschig, fest, groß oder klein – jede einzelne Beule Deines Hundes sollte von einer Tierarztpraxis untersucht werden.

Möglicherweise muss Dein Tierarzt bzw. Deine Tierärztin einen diagnostischen Test durchführen, eine Feinnadelaspiration, um eine kleine Zellprobe aus dem Knoten zu entnehmen. Glücklicherweise ist dieser Test schnell und minimalinvasiv und kann in der Regel im Anschluss an die Erstuntersuchung durchgeführt werden. Es kann jedoch sein, dass ein Tumor bei diesem Test nicht viele Zellen abgibt oder dass die Probe nicht repräsentativ für die gesamte Läsion ist. Obwohl dieser Test ein guter Ausgangspunkt ist, kann Deine Tierarztpraxis eine Stanzbiopsie empfehlen, da sie eine umfassendere Untersuchung der Architektur der Masse ermöglicht. Bei einer Biopsie wird eine mikroskopische Untersuchung des Gewebes an ein spezialisiertes histopathologisches Labor geschickt, wo es von einem Tierpathologen bzw. einer Tierpathologin untersucht wird.

Nach einer Mastzelltumordiagnose kann Deine Tierarztpraxis zusätzliche Diagnosen wie Blutuntersuchungen, Röntgenaufnahmen, CT-Scans und Ultraschalluntersuchungen empfehlen, um festzustellen, ob sich der Tumor an anderen Stellen ausgebreitet hat (sogenannte Metastasen). Eine Feinnadelaspiration eines Lymphknotens in der Nähe des Tumors kann ebenfalls empfohlen werden.

Labrador Retriever liegt zu Hause auf dem Boden.

Behandlung von Mastzelltumoren

Die Krebsbehandlung bei Hunden wird von einem Veterinäronkologen bzw. einer Veterinäronkologin unter Einbeziehung der Veterinärpathologie festgelegt, welche die Ergebnisse der diagnostischen Tests überprüfen und den Grad bzw. das Ausmaß des Krebses beurteilen. Mastzelltumore werden als „low-grade“ oder „high-grade“ bezeichnet, je nachdem, wie weit sie fortgeschritten sind und ob sie gestreut haben. Je nach Befund kann der Pathologe bzw. die Pathologin dann einen geeigneten Behandlungsplan aufstellen.

Der Pathologe bzw. die Pathologin kann eine Operation zur Entfernung der Krebsgeschwulst empfehlen. Ziel ist es, das gesamte Krebsgewebe zu entfernen, zusammen mit einem Rand aus gesundem Gewebe, um sicherzustellen, dass keine Krebszellen zurückbleiben. Dies wird als „saubere Marge“ bezeichnet. Die Pathologiefachkraft wird das operativ entfernte Gewebe anschließend untersuchen, um den Erfolg zu bestätigen, auch wenn dies nicht immer möglich ist.

Ein Mastzelltumor kann allein durch einen chirurgischen Eingriff behandelt werden, aber in einigen Fällen kann er auch mit einer Chemo- oder Strahlentherapie kombiniert werden. Laut einem Artikel auf santevet.de ist „In manchen Fällen [...] aufgrund der Lokalisation eine komplette Resektion nicht möglich und lokale Therapien oder Medikamente kommen zum Einsatz.“ Steroide können auch verabreicht werden, um die durch den Tumor verursachten Entzündungseffekte zu verringern.

Diese Methoden werden zwar häufig dringend empfohlen, vor allem in fortgeschrittenen Stadien, aber Du kannst Dich in jedem Stadium auch für sanftere Methoden oder Komfortpflege entscheiden. Deine Tierarztpraxis und/oder Veterinäronkolog:in wird diese Möglichkeiten gerne mit Dir besprechen.

Lebenserwartung von Hunden mit Mastzelltumoren

Es ist schwierig, die Lebenserwartung von Hunden mit Mastzelltumoren vorherzusagen, da sie von vielen Faktoren abhängt. Wenn der Tumor auf die Haut begrenzt ist, keine Metastasen nachweisbar sind und er mit sauberen Rändern entfernt wird, kann die Prognose recht positiv sein. Bei high-grade Tumoren oder solchen in Bereichen wie dem Mund oder den Genitalien ist die Prognose jedoch möglicherweise nicht so gut. 

Die gute Nachricht ist, dass eine frühzeitige Diagnose und Behandlung die Prognose von Mastzelltumoren verbessert, daher ist es wichtig, dass Du Deinen Hund regelmäßig zu Hause untersuchst. Dies kann durch einfaches Beobachten, Streicheln und gezielte Untersuchungen zu Hause geschehen. Denke daran, einen Tierarztpraxisbesuch zu vereinbaren, wenn Du bei Deinem Hund neue Geschwülste entdeckst.

Biographie der Autorin

Dr. Laci Schaible

Dr. Laci Schaible

Dr. Laci Schaible ist Tierärztin für Kleintiere, Unternehmerin, Autorin und Rednerin. Dr. Schaible ist Absolventin des Texas AM University College of Veterinary Medicine und der Wake Forest University School of Law. Sie setzt sich leidenschaftlich für fortschrittliche Veränderungen in der Veterinärindustrie ein und ist als Beraterin in einer Reihe von Gremien auf diesem Gebiet tätig.