Räude bei Hunden: Arten, Symptome und Behandlung

Veröffentlicht von Jean Marie Bauhaus
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Leckt und kratzt sich Dein Hund unaufhörlich? Beginnt er, sein Fell zu verlieren? Wenn dies der Fall ist, leidet er vielleicht unter Räude. Obwohl es zahlreiche Erkrankungen gibt, die den Juckreiz Deines Hundes verursachen können, ist es wichtig, dass Du die Fakten über Räude bei Hunden kennenlernst. Räude ist eine Erkrankung, die in der Regel zwar behandelbar, manchmal jedoch ansteckend ist und sehr ernst werden kann. Lies weiter, um zu erfahren, wie man Räude bei Hunden behandelt und wie Du Deinem Vierbeiner helfen kannst, wenn er unter Juckreiz leidet.

Was ist Räude?

Allgemein gesagt handelt es sich bei der Räude um eine Hauterkrankung, verursacht von einem Milbenbefall. Es handelt sich um winzige parasitische Spinnentiere, die eng mit den Zecken verwandt sind. Es gibt drei Hauptarten von Räude, die Hunde betreffen können: Demodikose, welche nicht ansteckend ist sowie Sarcoptesräude und Cheyletiellose, welche beide sowohl für Hunde als auch für Menschen ansteckend sind.

Orangefarbener Hund an der Leine sitzt draußen und kratzt sich.

Demodikose

Diese Art von Räude wird von dem Befall mit Demodex-Milben (Haarbalgmilben) verursacht, die in der Haut und den Haarfollikeln Deines Hundes leben.

Haarbalgmilben können in geringer Zahl bei Hunden und Menschen gefunden werden, doch sie werden in der Regel von dem Immunsystem in Schach gehalten. Wenn das Immunsystem die Milben nicht von der Fortpflanzung abhalten kann, entwickelt sich die Demodikose. Zu diesem Zeitpunkt beginnt die steigende Anzahl von Milben, Haarausfall und Juckreiz zu verursachen.

Dies kann bei Hunden mit geschwächtem Immunsystem vorkommen, z. B. bei Hunden, die an Krebs oder Infektionen leiden, oder bei jungen Hunden, deren Immunsystem sich noch in der Entwicklung befindet. Es gibt einige Hunderassen, wie Staffordshire-Terrier und Englische Bullterrier, die genetisch für die Demodikose veranlagt sind, möglicherweise weil ihre genetische Veranlagung ein geschwächtes Immunsystem verursacht hat.

In Anbetracht dessen ist verständlich, warum Demodikose vor allem kranke, ältere und junge Hunde sowie bestimmte Rassen betrifft.

Obwohl Demodikose in der Regel nicht ansteckend ist, kann es von Hündinnen durch den engen Kontakt auf ihre Welpen übertragen werden. Jeder Welpe kann sich auf diese Art mit Demodikose anstecken, aber Welpen der anfälligen Rassen sind in der Regel diejenigen, die an Räude erkranken.

Demodikose ist normalerweise einfach zu behandeln, doch dies hängt auch davon ab, ob eine grundlegende Krankheit besteht, die behandelt werden kann.

Sarcoptesräude

Diese Art von Räude wird von der Sarcoptesmilbe (oder Skabiesmilbe) verursacht, wobei es sich um die gleiche Milbe handelt, die für die Krätze bei Menschen verantwortlich ist. Diese Milben graben sich unter die Haut und rufen dadurch extremen Juckreiz hervor. Der Haarverlust, der mit dieser Art von Räude einhergeht, ist in der Regel das Ergebnis von dem Kratzen und Kauen des Hundes, anstatt von der Räude selbst.

Sarcoptesräude ist zwar behandelbar, aber sie ist äußerst ansteckend und kann auf Menschen und andere Haustiere übertragen werden. Wenn Dein Hund mit dieser Art von Räude diagnostiziert wird, achte auf Dich und andere Familienmitglieder. Schaue nach juckenden Hautstellen und informiere Deinen Arzt oder Deine Ärztin darüber, dass Dein Hund unter Sarcoptesräude leidet.

Cheyletiella (Pelzmilben)

Ein Befall mit dieser Milbe wird nach ihrem Erscheinungsbild oft als „wandernde Schuppen“ bezeichnet. Diese Milben verursachen in der Anfangsphase kaum Juckreiz, doch wenn der Befall unbemerkt fortschreitet, kannst Du Rötungen, Juckreiz und Haarverlust beobachten. Wenn Du juckende Haut bei Dir selbst bemerkst, informiere Deine:n Ärzt:in über die Diagnose Deines Hundes.

Anzeichen und Symptome von Räude bei Hunden

Zu den Anzeichen von Räude bei Hunden gehören:

  • Rötungen, Ausschlag und Juckreiz
  • Haarausfall
  • Wunden und Läsionen
  • Schorfige, krustige oder schuppige Haut

Während alle Arten von Räude Juckreiz und Haarverlust verursachen, betreffen sie verschiedene Körperstellen. Cheyletiellose ähnelt in der Regel Schuppen und betrifft den Rückenbereich. Demodikose führt zu Haarverlust auf dem Kopf und den Beinen, Sarcoptesräude hingegen in den Achselhöhlen und auf den Ohrläppchen. Obwohl dies nicht in Stein gemeißelt ist, geben diese Unterschiede Deinem Tierarzt bzw. Deiner Tierärztin einen Anhaltspunkt für die Untersuchung.

Die Diagnose von Räude bei Hunden

Dein:e Tierärzt:in wird eine Reihe von Tests durchführen, die in der Regel mit Hautabschabungen und Haarproben beginnen. Weitere Tests können Blut- und Urintests umfassen, um andere Ursachen für den Juckreiz und den Haarverlust Deines Hundes auszuschließen, z.B. Allergien oder Stoffwechselstörungen.

Die Behandlung von Räude bei Hunden

Je nach der Art von Räude können die Behandlungsmöglichkeiten variieren.

Behandlung von Sarcoptesräude

Früher wurden alle Arten von Räude mit wiederholten, starken chemischen Bädern behandelt, was für niemanden angenehm war. Glücklicherweise gibt es heutzutage zahlreiche Spot-ons und orale Medikamente, die schnell und wirksam den Befall mit der Skabiesmilbe bekämpfen.

Behandlung von Demodikose

Ein lokalisierter Befall mit Demodex-Milben, bei dem nur ein oder zwei Hautstellen betroffen sind, benötigt in der Regel keine Behandlung und verheilt von selbst. Wenn Dein Hund jedoch ein geschwächtes Immunsystem hat, kann es sein, dass er eine großflächige Demodikose entwickelt, die schwieriger zu behandeln ist. Dein Tierarzt bzw. Deine Tierärztin wird möglicherweise auch verschiedene Tests durchführen, um herauszufinden, warum Dein Hund daran erkrankt ist. Wie schon gesagt, moderne Behandlungen sind viel einfacher als früher, aber Dein Tierarzt bzw. Deine Tierärztin wird im Falle eines schweren Befalls eventuell verschiedene Behandlungsoptionen kombinieren.

Behandlung von Cheyletiellose

Diese Milben reagieren in der Regel gut auf medizinische Shampoos. Du musst Deinen Hund möglicherweise mehrmals damit waschen, um frisch geschlüpfte Milben zu töten. Es gibt auch zahlreiche Sprays und Spot-ons, um die „wandernden Schuppen“ zu behandeln.

Dein Tierarzt bzw. Deine Tierärztin kann Dir je nach Art der Milbe die wirksamste und passendste Behandlungsoption für Deinen Hund empfehlen.

Keine Sorge …

Das Wort Räude ruft oft Bilder von schmutzigen, vernachlässigten Tieren hervor. Genauso wie Kinder Kopfläuse bekommen, ist der Befall von Parasiten bei Hunden ein Teil des Lebens. Es ist kein Abbild von Dir als Hundebesitzer:in.

Wenn Du bemerkst, dass Dein Hund Juckreiz hat, sich beißt und Fell verliert, besuche so schnell wie möglich Deine Tierarztpraxis. Wie bei allen Krankheiten gilt auch hier: Je schneller sie erkannt wird, desto einfacher kann sie behandelt werden. Manchmal kann Räude auf eine grundlegende Krankheit hinweisen und die kleinen Parasiten geben Dir und Deinem Tierarzt bzw. Deiner Tierärztin vielleicht die Chance, eine viel ernstere Krankheit zu entdecken, bevor sie zu weiteren Problemen führt. Betrachte das Leben immer von der positiven Seite – sogar Räude kann positiv sein!

Biographie der Autorin

Jean Marie Bauhaus

Jean Marie Bauhaus

Jean Marie Bauhaus ist eine Haustier-Besitzerin, -Bloggerin und Romanautorin aus Tulsa, Oklahoma, wo sie meist beim Schreiben den ganzen Schoß voller pelziger Babys hat.

  

Überprüft von Dr. Hein Meyer, DVM, PhD, Dipl-ECVIM-CA und Dr. Emma Milne BVSc FRCVS