Spielt die Größe der Rasse eine Rolle für die Intelligenz des Hundes?

Veröffentlicht von Jean Marie Bauhaus
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Sicherlich hast Du schon Listen gesehen, in denen die intelligentesten Hunderassen aufgeführt sind. Obwohl diese Listen leicht variieren können, haben sie in der Regel eines gemeinsam – sie werden von größeren Hunderassen dominiert. Aber was ist mit kleinen Hunden? Sind sie nicht auch intelligent? Du weißt vielleicht, dass Dein Chihuahua oder Zwergpudel ein Genie ist, warum werden diese Rassen dann nicht berücksichtigt? Wir haben den Unterschied zwischen kleinen und großen Hunden in Bezug auf ihre Intelligenz herausgefunden. Lies weiter, um zu erfahren, warum Deine kleine Lieblingsrasse es nie auf die Liste schafft.

Intelligente Hunde

Begleithund hilft einem blinden Mann in der Stadt
So wie es bei Menschen unterschiedliche Intelligenztypen und Begabungen gibt – der eine ist zum Beispiel ein Mathegenie, der andere musikalisch, künstlerisch oder sportlich – so gibt es das auch bei Hunden. Unter Bezugnahme auf Untersuchungen des führenden Experten für Hundeintelligenz, Professor Stanley Coren, unterscheidet herz-fuer-tiere.de drei verschiedene Intelligenzkategorien. Dazu gehören:

  • Instinktive Intelligenz. Dies ist die Eignung eines Hundes, die Aufgaben zu erfüllen, für die er gezüchtet wurde. So werden beispielsweise Jagdhunde zum Aufspüren und Jagen von Beutetieren gezüchtet, während Hütehunde zum Hüten von Schafen und Rindern gezüchtet werden usw. Dieses Maß gibt an, wie gut diese Hunde instinktive Aufgaben erfüllen. Es zeigt auch, wie gut Begleithunde auf die Stimmungen und emotionalen Signale ihrer Besitzer reagieren. Jeder Hund verfügt über ein gewisses Maß an instinktiver Intelligenz.
  • Adaptive Intelligenz. Dieses Maß für die Intelligenz gibt an, wie gut ein Hund Probleme ohne menschliches Zutun lösen kann. So benötigt ein Hund adaptive Intelligenz beispielsweise, um ein Stück Futter zu apportieren, das an einer schwer zugänglichen Stelle heruntergefallen ist, ohne dass ihm dies gezeigt wird.
  • Arbeitende und Gehorsams-Intelligenz. Dieses Maß an Intelligenz zeigt, wie gut und wie schnell Hunde darauf trainiert werden können, sich zu benehmen und Aufgaben auf Kommando auszuführen. Hunde, die in dieser Kategorie gut abschneiden, zeichnen sich in der Regel in den Bereichen Gehorsam, Beweglichkeit, Sport und anderen Trainingsarten aus.

Listen mit intelligenten Hunderassen konzentrieren sich in der Regel auf die dritte Kategorie, während die ersten beiden meist ignoriert werden. Und bis auf wenige Ausnahmen sind große Rassen mit einem Gewicht zwischen 25 und 40 Kilo in der Regel in der letzten Kategorie am besten aufgehoben.

Kleine Hunde vs. Große Hunde

Heißt das, dass kleinere Hunderassen – die weniger als 15 Kilo wiegen – dumm sind? Auf keinen Fall! Viele kleine Hunde schneiden auch bei den anderen Intelligenzmaßstäben gut ab. Und es ist erwähnenswert, dass sich Hunde-IQ-Tests mehr auf das Denkvermögen und die Problemlösungsfähigkeiten konzentrieren als auf Gehorsam und Trainierbarkeit. Warum also schneiden kleine Hunde in der letztgenannten Kategorie eher schlecht ab? Es gibt einige Theorien, aber keine davon stempelt Deinen kleinen Hund als „schwer von Begriff“ ab.

Die Form des Kopfes

Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Form des Kopfes eines Hundes und der Leichtigkeit, mit der er trainiert werden kann. Die Theorie besagt, dass sowohl brachycephale Hunde – Hunde mit kurzen Gesichtern und flachen Nasen, wie Bulldoggen und Möpse – als auch dolichocephale Hunde – Solche mit schmalen, länglichen Gesichtern, wie Windhunde – für bestimmte Aufgaben gezüchtet wurden: erstere zum Kämpfen und Bewachen, letztere zum Laufen und Jagen von Beute. Bei mesocephalen Hunden – Hunden mit durchschnittlich geformten Köpfen wie Labrador Retriever – fehlt diese Spezialisierung, was den Forschern zufolge zu einer größeren kognitiven Flexibilität führen kann, die sie besser in die Lage versetzt, neue Aufgaben zu lernen.

Temperament

süßer Malteserhund sitzt im Gras
Das Temperament eines Hundes kann auch seine Erziehbarkeit und Unterwürfigkeit beeinflussen. Rassen, die typischerweise auf der Liste der intelligenten Hunde stehen, wie z. B. Golden Retriever oder Border Collies, sind in der Regel äußerst freundlich und sehr anhänglich. Andererseits gelten kleine Hunde als oft ängstlicher und reizbarer und zeigen Sturheit und schlechten Gehorsam.

Manche mögen behaupten, dass kleine Hunde aufgrund ihres eigenen Verstandes und Willens intelligenter sind als ihre größeren, fröhlicheren Artgenossen. Was Ängstlichkeit und Erregbarkeit angeht, so ist es verständlich, dass die Welt für kleine Hunde beängstigender ist als für große Hunde. Es ist möglich, dass kleine Hunde zu sehr damit beschäftigt sind, nach möglichen Gefahren Ausschau zu halten, als dass sie sich mit dem Erlernen neuer Tricks beschäftigen würden.

Einfluss der Tiereltern

Eine andere Theorie besagt, dass die insgesamt schlechteren Leistungen kleiner Hunde in der Kategorie Gehorsam und Training nichts mit angeborenen Fähigkeiten zu tun haben, sondern vielmehr mit ihrer Behandlung und Konditionierung. In der Studie der Universität Wien wurde festgestellt, dass Eltern von kleinen Hunden dazu neigen, mit ihren Hunden auf eine Weise zu interagieren, die Aggression, Erregbarkeit und Ängstlichkeit verstärkt und das Erlernen von Gehorsam untergräbt. Zum Beispiel sind Eltern von kleinen Hunden im Allgemeinen weniger konsequent im Training und im Umgang mit ihren Hunden als Eltern von großen Hunden. Eltern von kleinen Hunden neigen auch dazu, das Verhalten ihrer Hunde durch Strafen wie Schimpfen und Leinenruck zu korrigieren, was nachweislich Angst und Aggression bei Hunden verstärkt. Die Studie ergab auch, dass Eltern von kleinen Hunden in der Regel weniger spielen und gemeinsame Aktivitäten wie Apportieren oder Spaziergänge unternehmen – Aktivitäten, die in der Regel gut erzogene, gehorsame Hunde hervorbringen.

Auch wenn es den Anschein hat, dass die Listen der intelligentesten Hunde eher auf größere Hunde ausgerichtet sind, so sind sie in Wahrheit doch eher auf Hunde ausgerichtet, die gerne gefallen und leicht zu erziehen sind. Nicht falsch verstehen – es braucht sicherlich kluge Hunde, um gute Manieren zu lernen und bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Und viele der Rassen, die auf der Liste der intelligenten Hunde stehen, sind ausgezeichnete Dienst-, Polizei- und Militärhunde, die alle unseren Respekt verdienen.

Aber Du kennst Deinen Hund am besten. Wenn Du davon überzeugt bist, dass Dein kleiner Hund brillant ist, hast Du nicht unrecht. Unterm Strich brauchst Du keine Liste, die Dir sagt, ob Dein Hund intelligent ist – und Dein Hund muss nicht intelligent sein, um Liebe und Zuneigung zu verdienen.

Biographie der Autorin

Jean Marie Bauhaus

Jean Marie Bauhaus

Jean Marie Bauhaus ist eine Haustier-Besitzerin, -Bloggerin und Romanautorin aus Tulsa, Oklahoma, wo sie meist beim Schreiben den ganzen Schoß voller pelziger Babys hat.

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